Friends: Unterschied zwischen den Versionen

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Friends und Camalots als aktive Klemmgeräte haben sich ja mittlerweile fest als die mobilen Sicherungsmittel im Pfälzer Buntsandstein etabliert und Keile/Hexen etwas in den Hintergrund gedrängt. Die Vorteile dieser Sicherungsmittel wie schnelleres Legen (v.a. im Vergleich zum Hexengefuddel) sowie die Anwendbarkeit bei parallelen Rißflanken und in Lettenlöchern sind hier vorrangig zu nennen. Neben dem höheren Preis und Gewicht eines Satz Camalots am Gurt (im Vergleich zu einem Bündel Keile) sind aber noch einige sicherheitsrelevante Nachteile zu nennen: Die deutlich höhere Sprengkraft auf den Fels im Vergleich zu passiven Klemmgeräten (Keil, Knotenschlinge) und die Tendenz in den oft unregelmäßigen Pfalzrissen bei nicht ordentlicher Verlängerung durch die Seilbewegung zu wandern. Während man das Problem der Sprengkraft noch beim Legen halbwegs abschätzen kann, indem man dafür sorgt dass man den Friend nur an Stellen legt wo sich genügend solider Fels um ihn herum befindet, ist das Wandern deutlich tückischer. So kann es leicht passieren, dass ein Friend, der eigentlich als „Bomber“ gelegt wurde (und man diesem dementsprechend vertraut), beim Weiterklettern unter einem durch die Seilbewegung unbemerkt in eine Position wandert, in der er keinen Sturz mehr hält. Wichtig ist es, den Friend durch eine zusätzliche Schlinge oder eine Exe ausreichend zu verlängern, damit sich die Seilbewegung möglichst nicht direkt auf diesen überträgt. An Risspassagen hilft es auch, eher über Kopf die Friends  zu legen und den nächsten, wenn man den letzten in etwa auf Knöchelhöhe hat. So überblickt man auch, ob der untere gewandert ist und kann diesen ggf. noch richten bzw. gleich den nächsten Friend legen. Dies mag zwar zu einer weniger heldenhaft wirkenden Absicherungssituation führen, aber nicht umsonst heißt es „Sicherungskette“. Wenn es möglich ist sollte man deshalb auch lieber mal einen Friend oder Keil mehr als einen zu wenig legen. Zudem sollte man diese auch legen wenn es gut geht und nicht erst damit anfangen, wenn man merkt dass man klettertechnisch am Limit ist.  
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<nowiki>Unformatierten Text hier einfügen</nowiki>Friends und Camalots als aktive Klemmgeräte haben sich ja mittlerweile fest als die mobilen Sicherungsmittel im Pfälzer Buntsandstein etabliert und Keile/Hexen etwas in den Hintergrund gedrängt. Die Vorteile dieser Sicherungsmittel wie schnelleres Legen (v.a. im Vergleich zum Hexengefuddel) sowie die Anwendbarkeit bei parallelen Rißflanken und in Lettenlöchern sind hier vorrangig zu nennen.  
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Neben dem höheren Preis und Gewicht eines Satz Camalots am Gurt (im Vergleich zu einem Bündel Keile) sind aber noch einige sicherheitsrelevante Nachteile zu nennen: Die deutlich höhere Sprengkraft auf den Fels im Vergleich zu passiven Klemmgeräten (Keil, Knotenschlinge) und die Tendenz in den oft unregelmäßigen Pfalzrissen bei nicht ordentlicher Verlängerung durch die Seilbewegung zu wandern. Während man das Problem der Sprengkraft noch beim Legen halbwegs abschätzen kann, indem man dafür sorgt dass man den Friend nur an Stellen legt wo sich genügend solider Fels um ihn herum befindet, ist das Wandern deutlich tückischer. So kann es leicht passieren, dass ein Friend, der eigentlich als „Bomber“ gelegt wurde (und man diesem dementsprechend vertraut), beim Weiterklettern unter einem durch die Seilbewegung unbemerkt in eine Position wandert, in der er keinen Sturz mehr hält. Wichtig ist es, den Friend durch eine zusätzliche Schlinge oder eine Exe ausreichend zu verlängern, damit sich die Seilbewegung möglichst nicht direkt auf diesen überträgt. An Risspassagen hilft es auch, eher über Kopf die Friends  zu legen und den nächsten, wenn man den letzten in etwa auf Knöchelhöhe hat. So überblickt man auch, ob der untere gewandert ist und kann diesen ggf. noch richten bzw. gleich den nächsten Friend legen. Dies mag zwar zu einer weniger heldenhaft wirkenden Absicherungssituation führen, aber nicht umsonst heißt es „Sicherungskette“. Wenn es möglich ist sollte man deshalb auch lieber mal einen Friend oder Keil mehr als einen zu wenig legen. Zudem sollte man diese auch legen wenn es gut geht und nicht erst damit anfangen, wenn man merkt dass man klettertechnisch am Limit ist.  
 
In den unregelmäßig geformten Rissen der Pfalz liegen Keile auch oft besser als Friends. Gut festgezogen und verlängert haben diese auch keine Tendenz zum Wandern. Die pfalztypischen Lettenlöcher bieten hingegen oft hervorragende Placements für Cams, solange sich um dieser herum genügend Fels befindet. Das Klemmgerät kann hier eigentlich nur nach innen wandern, was kein Sicherheitsproblem darstellt, nur einem beim Entfernen unter Umständen etwas Mühe bereiten kann.  
 
In den unregelmäßig geformten Rissen der Pfalz liegen Keile auch oft besser als Friends. Gut festgezogen und verlängert haben diese auch keine Tendenz zum Wandern. Die pfalztypischen Lettenlöcher bieten hingegen oft hervorragende Placements für Cams, solange sich um dieser herum genügend Fels befindet. Das Klemmgerät kann hier eigentlich nur nach innen wandern, was kein Sicherheitsproblem darstellt, nur einem beim Entfernen unter Umständen etwas Mühe bereiten kann.  
 
Generell sollen die Friends so in Risse gelegt werden, dass sie in die mögliche Flugrichtung zeigen: Ergo der Steg zeigt nach unten und nicht waagerecht aus dem Riss! Bei den einachsigen Geräten (Modell Friend) besteht zudem leicht die Gefahr, dass die Segmente in der kleinstmöglichen Position umklappen und man diesen dann nur noch mit sehr viel Mühe aus dem Fels bekommt. Bei den Zweiachsern (Modell Camalot) ist dieses Problem so gut wie nicht gegeben und zudem hat man eine etwas größere Einsatzbreit pro Klemmgerät.  
 
Generell sollen die Friends so in Risse gelegt werden, dass sie in die mögliche Flugrichtung zeigen: Ergo der Steg zeigt nach unten und nicht waagerecht aus dem Riss! Bei den einachsigen Geräten (Modell Friend) besteht zudem leicht die Gefahr, dass die Segmente in der kleinstmöglichen Position umklappen und man diesen dann nur noch mit sehr viel Mühe aus dem Fels bekommt. Bei den Zweiachsern (Modell Camalot) ist dieses Problem so gut wie nicht gegeben und zudem hat man eine etwas größere Einsatzbreit pro Klemmgerät.  
 
Bei nassem Fels ist die Haltekraft aller mobiler Sicherungsmittel sowie auch der Griffe und Tritte aufgrund der massiv nachlassenden Felsfestigkeit zudem ebenfalls stark reduziert!
 
Bei nassem Fels ist die Haltekraft aller mobiler Sicherungsmittel sowie auch der Griffe und Tritte aufgrund der massiv nachlassenden Felsfestigkeit zudem ebenfalls stark reduziert!

Version vom 26. November 2013, 20:23 Uhr

Unformatierten Text hier einfügenFriends und Camalots als aktive Klemmgeräte haben sich ja mittlerweile fest als die mobilen Sicherungsmittel im Pfälzer Buntsandstein etabliert und Keile/Hexen etwas in den Hintergrund gedrängt. Die Vorteile dieser Sicherungsmittel wie schnelleres Legen (v.a. im Vergleich zum Hexengefuddel) sowie die Anwendbarkeit bei parallelen Rißflanken und in Lettenlöchern sind hier vorrangig zu nennen. Neben dem höheren Preis und Gewicht eines Satz Camalots am Gurt (im Vergleich zu einem Bündel Keile) sind aber noch einige sicherheitsrelevante Nachteile zu nennen: Die deutlich höhere Sprengkraft auf den Fels im Vergleich zu passiven Klemmgeräten (Keil, Knotenschlinge) und die Tendenz in den oft unregelmäßigen Pfalzrissen bei nicht ordentlicher Verlängerung durch die Seilbewegung zu wandern. Während man das Problem der Sprengkraft noch beim Legen halbwegs abschätzen kann, indem man dafür sorgt dass man den Friend nur an Stellen legt wo sich genügend solider Fels um ihn herum befindet, ist das Wandern deutlich tückischer. So kann es leicht passieren, dass ein Friend, der eigentlich als „Bomber“ gelegt wurde (und man diesem dementsprechend vertraut), beim Weiterklettern unter einem durch die Seilbewegung unbemerkt in eine Position wandert, in der er keinen Sturz mehr hält. Wichtig ist es, den Friend durch eine zusätzliche Schlinge oder eine Exe ausreichend zu verlängern, damit sich die Seilbewegung möglichst nicht direkt auf diesen überträgt. An Risspassagen hilft es auch, eher über Kopf die Friends zu legen und den nächsten, wenn man den letzten in etwa auf Knöchelhöhe hat. So überblickt man auch, ob der untere gewandert ist und kann diesen ggf. noch richten bzw. gleich den nächsten Friend legen. Dies mag zwar zu einer weniger heldenhaft wirkenden Absicherungssituation führen, aber nicht umsonst heißt es „Sicherungskette“. Wenn es möglich ist sollte man deshalb auch lieber mal einen Friend oder Keil mehr als einen zu wenig legen. Zudem sollte man diese auch legen wenn es gut geht und nicht erst damit anfangen, wenn man merkt dass man klettertechnisch am Limit ist. In den unregelmäßig geformten Rissen der Pfalz liegen Keile auch oft besser als Friends. Gut festgezogen und verlängert haben diese auch keine Tendenz zum Wandern. Die pfalztypischen Lettenlöcher bieten hingegen oft hervorragende Placements für Cams, solange sich um dieser herum genügend Fels befindet. Das Klemmgerät kann hier eigentlich nur nach innen wandern, was kein Sicherheitsproblem darstellt, nur einem beim Entfernen unter Umständen etwas Mühe bereiten kann. Generell sollen die Friends so in Risse gelegt werden, dass sie in die mögliche Flugrichtung zeigen: Ergo der Steg zeigt nach unten und nicht waagerecht aus dem Riss! Bei den einachsigen Geräten (Modell Friend) besteht zudem leicht die Gefahr, dass die Segmente in der kleinstmöglichen Position umklappen und man diesen dann nur noch mit sehr viel Mühe aus dem Fels bekommt. Bei den Zweiachsern (Modell Camalot) ist dieses Problem so gut wie nicht gegeben und zudem hat man eine etwas größere Einsatzbreit pro Klemmgerät. Bei nassem Fels ist die Haltekraft aller mobiler Sicherungsmittel sowie auch der Griffe und Tritte aufgrund der massiv nachlassenden Felsfestigkeit zudem ebenfalls stark reduziert!