Keile: Unterschied zwischen den Versionen

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== Keile und Hexentrics ==
 
== Keile und Hexentrics ==
  
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=== Anwendung  ===
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Solche Klemmgeräte funktionieren dann, wenn sie möglichst "formschlüssig" platziert werden können - in Rissen und Löchern. "Richtig und gut" hängt - abgesehen von der Gesteinsqualität - von der Passgenauigkeit und der Belastungsrichtung ab.
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Durch ein "Verkanten" können Hexentrics, aber horizontal auch Rocks - auch noch zwischen (nahezu) parallelen Auflageflächen eingesetzt werden. Allerdings spielen hier Friends ihre bauartbedingte und belastungsorientierte Funktionsweise voll aus. Weil aber gerade und oft die unregelmäßigen Formen im Buntsandstein vorherrschen, findest du häufig gute konisch geformte Stellen für gute bis sehr gute "Placements".
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Als Vorteile zu werten sind Preis und Gewicht. Und: Mag ja sein, dass ein "Mega-Klemmgerät" die Rissbreite von 1cm bis 5cm und somit theoretisch an 20 verschiedenen Stellen einer Tour gelegt werden kann. Fakt ist aber, dass er das nur einmal kann. Nimmt man für den gleichen Preis z.B. einen Satz Draht-Keile, hat man 10 potentielle Sicherungen.
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Als Nachteil könnte gesehen werden, dass für eine gute Anwendung etwas mehr Routine erforderlich ist. Und selbst dann dauert's mitz z.B. einem Hexentric halt doch mal eine Minute länger im Vergleich zum Legen eines Friends. Da kommt dann auch schon mal ein Kraft(ausdauer)-Aspekt zum tragen.
  
=== Allgemein  ===
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=== Platzierungsbeispiele ===
Selten sieht man sie heute im Einsatz. Früher war das anders. Da war die 11er Hex immer mit dabei. Bisweilen als Argumentationshilfe. Und heute: Moderne Klemmmaschinen verdrängen die simplen Aluklötze; bestand haben sie nur in der Ökonische der unverbesserlichen. Aber das muss nicht sein, denn der simple Klemmkeil hat auch seine Vorteile.
 
  
=== Vorteile  ===
 
Der Preis, das Gewicht und das Preis/Gewicht/Nutzungsverhältnis. Mag ja sein, dass ein "Mega-Klemmgerät" die Rissbreite von 1cm bis 5cm und somit theoretisch an 20 verschiedenen Stellen einer Tour gelegt werden kann. Fakt ist aber, dass er das nur einmal kann. Nimmt man für den gleichen Preis einen Satz Draht-Keile, hat man 10 potentielle Sicherungen. Zudem gibt es das schlagende Argument schlechthin: Die Sicherheit.
 
 
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Klemmgeräte (Friends, Camelots usw.) lassen sich "schnell" legen. In wie weit sie "richtig" liegen hängt von 3 Faktoren ab: Passform, Gesteinsqualität und Belastungsrichtung.
 
 
=== Anwendung  ===
 
Passive Keile sind vom Formschluss abhängig. Theoretisch können sie auch durch Verkanten in parallele Strukturen eingesetzt werden, in unserem weichen Sandstein ist dies aber nicht empfehlenswert. d.h. in Lettenlöcher und parallelen Rissen sind Klemmgeräte hilfreich. Jetzt sind die Strukturen in unserem Sandstein oft nicht parallel. Die typischen Wollsackverwitterungen sorgen für stark konische Formen. Hier spielt der gemeine Klemmkeil seine ganze Stärke aus und hilft so manche klassische Heldentour fast zum Pläsierweg um zu gestalten.
 
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|[[Datei:Keile 5.png|200px]]
 
|Von der Heldentour in ein Plaisirweg verwandelt: Die kleine Südverschneidung (7-): 1R, 9 Keile/Friends
 
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Wichtig hierbei ist die Verlässlichkeit der Sicherung, d.h. wenn ich 2m weiter geklettert bin, sollte der Sicherungspunkt so verbleiben wie er gelegt wurde. Gelegt wird die Sicherung in der späteren Belastungsrichtung. Wenn aber an der Sicherung vorbei geklettert wurde, zieht das Seil an der Expressschlinge und die belastet die Sicherung horizontal. Bei den Klemmgeräten kommt es hier oft zum drehen bzw. wandern. Die beweglichen Backen und der lange Hebel durch den Mittelsteg sorgen schon bei leichtem Zug an der Expressschlinge zu einer Lageänderung. Das Problem mit dem langen Hebel haben Drahtkeile auch. Beim Hexentrick allerdings ist die Bandschlinge direkt am Aluklotz befestigt, der Hebel also minimal.
 
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|[[Datei:Hex 1.jpg|200px]]
 
|Typisches „Wandergelände“ für Klemmgeräte. Der Hexentrick bleibt liegen.
 
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|[[Datei:Keile 6.JPG|200px]]
 
|Lange Schlingen minimieren die Reibung.
 
|}
 
Durch die Verwendung langer Schlingen kann das Problem auch bei Drahtkabel reduziert werden.
 
 
=== Nachteile  ===
 
 
Da ist zum einen die Materialschlacht am Gurt. Aber auch das Legen an sich ist etwas aufwendiger und kann mitunter viel Kraft kosten. Etwas weniger (Schwierigkeitsgrad) ist hier mitunter etwas mehr (Sicherheit).
 
 
=== Sichern  ===
 
Ein Wort noch zum Sichern: Wenn der Sicherungsmann 3m von der Wand entfernt steht, zieht er im Sturzfall den unteren Keil bzw. Friend horizontal raus, und dann den 2., den 3..... 
 
 
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  |[[Datei:Keil 4.JPG|200px]]
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  |[[Datei:Keil 2.JPG|200px]]
  |Wenn die erste Sicherung ein Keil ist, nahe an der Wand sichern: Der untere Keil wird schon bei minimaler Belastung nach außen gezogen.  
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  |Typischer unregelmäßiger Pfälzer Riss. Ein Friend würde auch gehen, aber auch hier besteht die Gefahr des Wanderns, wenn dieser nicht richtig verlängert wird. Ein Keil hingegen liegt hier perfekt!
 
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|}
Wird hingegen eng an der Wand gesichert, dann wird im Sturzfall nur der obere Keil belastet und wenn der nicht hält der Zweitoberste usw. Ein kleiner, aber im Ernstfall entscheidender Unterschied.
 

Aktuelle Version vom 10. Dezember 2014, 11:58 Uhr

Keile und Hexentrics

Rocks.jpg Hexentric.jpg

Anwendung

Solche Klemmgeräte funktionieren dann, wenn sie möglichst "formschlüssig" platziert werden können - in Rissen und Löchern. "Richtig und gut" hängt - abgesehen von der Gesteinsqualität - von der Passgenauigkeit und der Belastungsrichtung ab.

Beschreibung: alle Möglichkeiten Beschreibung: eine Möglichkeit

Durch ein "Verkanten" können Hexentrics, aber horizontal auch Rocks - auch noch zwischen (nahezu) parallelen Auflageflächen eingesetzt werden. Allerdings spielen hier Friends ihre bauartbedingte und belastungsorientierte Funktionsweise voll aus. Weil aber gerade und oft die unregelmäßigen Formen im Buntsandstein vorherrschen, findest du häufig gute konisch geformte Stellen für gute bis sehr gute "Placements".

Als Vorteile zu werten sind Preis und Gewicht. Und: Mag ja sein, dass ein "Mega-Klemmgerät" die Rissbreite von 1cm bis 5cm und somit theoretisch an 20 verschiedenen Stellen einer Tour gelegt werden kann. Fakt ist aber, dass er das nur einmal kann. Nimmt man für den gleichen Preis z.B. einen Satz Draht-Keile, hat man 10 potentielle Sicherungen.

Als Nachteil könnte gesehen werden, dass für eine gute Anwendung etwas mehr Routine erforderlich ist. Und selbst dann dauert's mitz z.B. einem Hexentric halt doch mal eine Minute länger im Vergleich zum Legen eines Friends. Da kommt dann auch schon mal ein Kraft(ausdauer)-Aspekt zum tragen.

Platzierungsbeispiele

Keil 3.JPG Einschieben und Drehen: Der Riss ist hier innen so weit offen, dass ein Klemmgerät welches durch die enge Risskante passt, innen „aufklappt“. Mit dem Keil ist es etwas Bastelarbeit, aber er hält. (Likörweg, 7-)
Keil 2.JPG Typischer unregelmäßiger Pfälzer Riss. Ein Friend würde auch gehen, aber auch hier besteht die Gefahr des Wanderns, wenn dieser nicht richtig verlängert wird. Ein Keil hingegen liegt hier perfekt!