Seilschaftsmaterial: Unterschied zwischen den Versionen

Aus mein MediaWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
(13 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Für das ''"toprope-en"'' brauchst du oft nicht so viele (teure) Ausrüstungsgegenstände im Vergleich zum Vorstiegsklettern. Das liegt auch daran, dass im Wasgau viele Umlenkstellen von oben her angelaufen werden können. Gerade für den unerfahrenen Anfänger ist die Materialfrage und -investition ja nicht ganz leicht.
+
Neben der persönlichen Kletterausrüstung (Hüftgurt, Helm, Gerät zur Partnersicherung bzw. zum Abseilen, Standplatzsicherung) braucht man zu allererst ein Kletterseil. Es muss nicht das teuerste sein, 60m/10mm ist gebräuchlich. Eine gewisse Rolle spielt wegen der Rauhigkeit des Sandsteins die Abriebresistenz (des Mantels): eines mit möglichst hohem Mantel(material)anteil ist langlebiger, aber auch die Mantel-"Struktur" sagt etwas darüber aus: langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass je rechtwinkliger die Einzelstränge zueinander verlaufen, desto unanfälliger ist das Seil gegen Durchscheuern (des Mantels).  
  
Neben der persönlichen Kletterausrüstung benötigst du
+
=== um zu topropen: ===
  
- ein Kletterseil: 60m (etwa 10mm);
+
Hierfür brauchst du oft nicht so viele (teure) Ausrüstungsgegenstände im Vergleich zum Vorstiegsklettern. Das liegt auch daran, dass in der Südpfalz viele Umlenkstellen von oben her angelaufen werden können.
  
- einige Bandschlingen und Kletter-Karabiner: 1* 2,4m, 2* 1,2m, 1* 60cm in genähter Version, mit jeweils einem (evtl. auch Schraub-)Karabiner; damit werden die Fixpunkte so verlängert, dass ein einziger oder zwei Umlenkpunkte entstehen; zur Verbindung der Schlingen untereinander dient ein Ankerstich oder die Karabiner.  
+
- einige Bandschlingen und Kletter-Karabiner: 1* 2,4m, 2* 1,2m, 1* 60cm in genähter Version, mit jeweils einem (evtl. auch Schraub-)Karabiner; damit verlängerst du einzelne Fixpunkte so, dass ein einziger oder zwei Umlenkpunkte entstehen; zur Verbindung der Schlingen untereinander dient ein Ankerstich oder ein Karabiner.  
  
- eine Reepschnur: ca. 5m (8-9mm); um vom Umlenkpunkt gesehen "weiter hinten" befindliche Fixpunkte (Baum, Sanduhr, Felskopf) zu verlängern; verknotet, also abgelängt wird sie am besten jeweils im Bedarfsfall.
+
- eine Reepschnur: ca. 5m (8-9mm); damit verlängerst du vom Umlenkpunkt gesehen "weiter hinten" befindliche Fixpunkte (Baum, Sanduhr, Felskopf); verknotet, also abgelängt wird sie am besten jeweils im Bedarfsfall.
  
- ein (Kletter-)Schraubkarabiner: für den "zentralen" Umlenkpunkt; von der Materialstärke kann der ruhig auch etwas dicker sein und - eher nur für diesen Einsatzzweck - kann ein Exemplar aus Stahl gute Dienste leisten, weil sich der Abrieb durch das Seil und den darin enthaltenen Staub viellangsamer abspielt als bei den (modernen, also dünnen) Aluvarianten.  
+
- ein (Kletter-)Schraubkarabiner für den "zentralen" Umlenkpunkt, also dort wo das Kletterseil durchläuft; von der Materialstärke kann der ruhig auch etwas dicker sein und - eher nur für diesen Einsatzzweck - kann ein Exemplar aus Stahl gute Dienste leisten, weil sich der Abrieb durch das Seil und den darin enthaltenen Staub viel langsamer abspielt als bei den (modernen, also dünnen) Aluvarianten.  
  
- wenige (wenige) Hexentrics: um Risse bzw. Schlitze als (weitere) Fixpunkte zu Umlenkung zu benützen.
+
- wenige Expressschlingen: 2* 20cm, 2* 30cm; damit kannst du den Seilverlauf (meist mit den vorhandenen Bohrhaken) an deine Erfordernisse anpassen; mit einer davon sollte der Schraubkarabiner am "zentralen" Umlenkpunkt abgesichert werden.
  
- wenige Expressschlingen: 3* 20cm, 2* 30cm; um den Seilverlauf in der Route mit den vorhandenen Bohrhaken an seine Erfordernisse anzupassen; eine um den Schraubkarabiner am "zentralen" Umlenkpunkt abzusichern.
+
Nicht unbedingt notwendig (aber angenehm) ist
 +
 
 +
- ein halbautomatisches Sicherungsgerät (z.B. GriGri)
 +
 
 +
- einige (wenige) Hexentrics, Friends oder Rocks: damit kannst du auch Risse bzw. Schlitze als (weitere) Fixpunkte zu Umlenkung "einfangen"; mitunter kannst du mit den Utensilien auch den Seilverlauf an deine Erfordernisse anpassen.
  
 +
=== für den Vorstieg: ===
  
 +
- zwei 60 cm Bandschlingen
  
Nicht unbedingt notwendig (aber angenehm) ist
+
- zwei 120 cm Bandschlingen
 +
 
 +
- 10 Expressen (auch längere)
 +
 
 +
- ein Satz "Rocks" (z.B. DMM Wallnuts 1-11)
 +
 
 +
- ein Satz "Friends" (z.B. BD Camelots 0.3 bis 3) oder die entsprechenden Größen eines anderen Herstellers
 +
 
 +
- Klemmkeilentferner.
 +
 
 +
{|
 +
|[[Datei:Rack.JPG]]
 +
|Standard-Rack für klassisch abgesicherte Pfalzwege
 +
|}
  
- ein halbautomatisches Sicherungsgerät (z.B. GriGri)
 
  
- wenige (wenige) Friends oder Rocks: s. Hexentrics, aber auch um den Seilverlauf in der Route an seine Erfordernisse anzupassen.
+
In manchen Wegen können auch größere Klemmgeräte hilfreich sein (Cam 4 bis 6), dies sind aber oft auch für Anfänger nicht gerade die optimalen Wege. Diese folgen eher breiteren und ungängigeren Rissen, die für den angegebenen Grad oft nur unter Beherrschung der ein oder andern Rißklettertechnik zu bekommen sind, welche man nicht in einer Kletterhalle erlernen kann.

Aktuelle Version vom 11. Juni 2018, 21:36 Uhr

Neben der persönlichen Kletterausrüstung (Hüftgurt, Helm, Gerät zur Partnersicherung bzw. zum Abseilen, Standplatzsicherung) braucht man zu allererst ein Kletterseil. Es muss nicht das teuerste sein, 60m/10mm ist gebräuchlich. Eine gewisse Rolle spielt wegen der Rauhigkeit des Sandsteins die Abriebresistenz (des Mantels): eines mit möglichst hohem Mantel(material)anteil ist langlebiger, aber auch die Mantel-"Struktur" sagt etwas darüber aus: langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass je rechtwinkliger die Einzelstränge zueinander verlaufen, desto unanfälliger ist das Seil gegen Durchscheuern (des Mantels).

um zu topropen:

Hierfür brauchst du oft nicht so viele (teure) Ausrüstungsgegenstände im Vergleich zum Vorstiegsklettern. Das liegt auch daran, dass in der Südpfalz viele Umlenkstellen von oben her angelaufen werden können.

- einige Bandschlingen und Kletter-Karabiner: 1* 2,4m, 2* 1,2m, 1* 60cm in genähter Version, mit jeweils einem (evtl. auch Schraub-)Karabiner; damit verlängerst du einzelne Fixpunkte so, dass ein einziger oder zwei Umlenkpunkte entstehen; zur Verbindung der Schlingen untereinander dient ein Ankerstich oder ein Karabiner.

- eine Reepschnur: ca. 5m (8-9mm); damit verlängerst du vom Umlenkpunkt gesehen "weiter hinten" befindliche Fixpunkte (Baum, Sanduhr, Felskopf); verknotet, also abgelängt wird sie am besten jeweils im Bedarfsfall.

- ein (Kletter-)Schraubkarabiner für den "zentralen" Umlenkpunkt, also dort wo das Kletterseil durchläuft; von der Materialstärke kann der ruhig auch etwas dicker sein und - eher nur für diesen Einsatzzweck - kann ein Exemplar aus Stahl gute Dienste leisten, weil sich der Abrieb durch das Seil und den darin enthaltenen Staub viel langsamer abspielt als bei den (modernen, also dünnen) Aluvarianten.

- wenige Expressschlingen: 2* 20cm, 2* 30cm; damit kannst du den Seilverlauf (meist mit den vorhandenen Bohrhaken) an deine Erfordernisse anpassen; mit einer davon sollte der Schraubkarabiner am "zentralen" Umlenkpunkt abgesichert werden.

Nicht unbedingt notwendig (aber angenehm) ist

- ein halbautomatisches Sicherungsgerät (z.B. GriGri)

- einige (wenige) Hexentrics, Friends oder Rocks: damit kannst du auch Risse bzw. Schlitze als (weitere) Fixpunkte zu Umlenkung "einfangen"; mitunter kannst du mit den Utensilien auch den Seilverlauf an deine Erfordernisse anpassen.

für den Vorstieg:

- zwei 60 cm Bandschlingen

- zwei 120 cm Bandschlingen

- 10 Expressen (auch längere)

- ein Satz "Rocks" (z.B. DMM Wallnuts 1-11)

- ein Satz "Friends" (z.B. BD Camelots 0.3 bis 3) oder die entsprechenden Größen eines anderen Herstellers

- Klemmkeilentferner.

Rack.JPG Standard-Rack für klassisch abgesicherte Pfalzwege


In manchen Wegen können auch größere Klemmgeräte hilfreich sein (Cam 4 bis 6), dies sind aber oft auch für Anfänger nicht gerade die optimalen Wege. Diese folgen eher breiteren und ungängigeren Rissen, die für den angegebenen Grad oft nur unter Beherrschung der ein oder andern Rißklettertechnik zu bekommen sind, welche man nicht in einer Kletterhalle erlernen kann.