Klettereinstieg: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Allgemein  ===
 
=== Allgemein  ===
  
Aus traditionswahrenden Gründen stecken in der Südpfalz besonders in den Wegen der unteren Schwierigkeitsgrade eher (sehr) wenige dauerhaft verankerte Bohrhaken. Dies ist der Hauptgrund, weshalb du dich als Outdoor-Kletterneuling bedächtiger und vorsichtig an deine Grenzen herantasten solltest. Du musst dich unbedingt intensiv mit den [[Einsatz und Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten|Absicherungsmöglichkeiten durch mobile Sicherungsgeräte]] vertraut machen.
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Aus traditionswahrenden Gründen stecken in der Südpfalz besonders in den Routen niedriger Schwierigkeitsgrade eher (sehr) wenige dauerhaft verankerte Bohrhaken. Dies ist der Hauptgrund, weshalb du dich hier als Outdoor-Kletterneuling bedächtiger und vorsichtig an deine Grenzen herantasten solltest. Du musst dich unbedingt intensiv mit den [[Einsatz und Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten|Absicherungsmöglichkeiten durch mobile Sicherungsgeräte]] vertraut machen.
  
Vorsicht: Dein (ausschließlich) in Kletterhallen erworbenes Vorstiegskönnen ist noch kein Garant dafür, dass du dich in nominell gleichen Schwierigkeitsgraden am Fels gut zurecht finden wirst!
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Vorsicht: Dein (ausschließlich) in Kletterhallen erworbenes Vorstiegskönnen ist kein Garant dafür, dass du dich in nominell gleichen Schwierigkeitsgraden im pfälzischen Sandstein gut zurecht finden wirst!
  
Vorteilhaft ist es, wenn du dich einige Zeit erfahrenen Kletterern anschließt. Eine Option dazu sind die Programmtouren der [http://www.pfaelzer-kletterer.de/ PK).
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Vorteilhaft ist es, wenn du dich einige Zeit erfahrenen Kletterern anschließt. Eine Option dazu sind die Programmtouren der [[http://www.pfaelzer-kletterer.de/content/_inhalt/pk/i_termin.php PK]].
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Last but not least sollte jeder das allgemein anerkannten "gute" [[Verhalten am Fels in der Südpfalz]] praktizieren.
  
 
=== Ausrüstung ===
 
=== Ausrüstung ===
  
Wer erste Erfahrungen in der Pfalz im Vorstieg machen will wird sich wahrscheinlich erst einmal in den klassischen Wegen herumtreiben. Folgende Ausrüstung ist für die meisten der gängigen klassischen Pfalzwege Wege ausreichend:
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Das "Seilschafts"material, das du neben deinen persönlichen Sicherungsgegenständen (massgeblich Klettergurt mit Abseilgerät) benötigst hängt etwas von der Art ab, "wie" du kletterst. Beim Vorstieg in (sehr) alten, "klassischen" Wegen brauchst du mehr mobile Sicherungsgeräte als in den mit Bohrhaken besser abgesicherten "Sportkletter-Routen". Beim "top-rope-en" genügt oft ein Bruchteill des Materials, was eine Seilschaft zum Vorstieg in der Südpfalz gewöhnlich braucht. Hier finden sich einige [[Seilschaftsmaterial|Empfehlungen]].
60 m Seil (besser 70), zwei 60 cm Bandschlingen, zwei 120 cm Bandschlingen, 10 Expressen (auch längere), ein Bündel Keile (1-10), ein Satz Cams (0.3 bis 3) oder die entsprechenden Größen eines anderen Herstellers, Sicherungsgerät, HMS Karbiner/Schrauber, Klemmkeilentfernen, eher weiche Kletterschuhe, sowie ein Helm (v.a. auch für den Sicherer!).
 
{|
 
|[[Datei:Rack.JPG]]
 
|Standard-Rack für klassisch abgesicherte Pfalzwege
 
|}
 
  
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Einen Helm sieht man selten, obwohl allen bewusst sein muss, dass jederzeit auch ohne Fremdeinwirkung etwas Felsiges von oben herunterfallen kann. Viele Kletterunfälle wären ziemlich sicher glimpflicher abgelaufen, wenn der Vorsteiger einen Kletterhelm getragen hätte.
  
In manchen Wegen können auch größere Klemmgeräte hilfreich sein (Cam 4 bis 6), dies sind aber oft auch für Anfänger nicht gerade die optimalen Wege. Diese folgen eher breiteren und ungängigeren Rissen, die für den angegebenen Grad oft nur unter Beherrschung der ein oder andern Rißklettertechnik zu bekommen sind, welche man nicht in einer Kletterhalle erlernen kann.
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Zum Starten mit sandfreien Sohlen empfiehlt es sich, einen kleinen Teppich oder ähnliches mitzuhaben. Darauf achtend halten nicht nur Reibungstritte viel besser sondern das "Auslatschen" resp. Erodieren der bodennahen Tritte findet weniger stark statt.
  
 
=== Felsfestigkeit ===
 
=== Felsfestigkeit ===
Pfälzer Buntsandstein ist kein Verdon Kalk oder Urner Granit! Passagen mit extrem festen Fels können sich schlagartig mit Zonen sehr weichen und auch sandenden Gesteines abwechseln. Dies kommt auch oft innerhalb einer Tour vor, weshalb eine gewisse Flexibilität beim Begehungsstil anzuraten ist. Weich greifen lautet oft die Devise und man sollte nicht auf Teufel komm raus an den Griffen nach außen zerren. Auch fragilen Felsstrukturen sollte man nicht zu sehr vertrauen. Passagen die durch den typischen Pfälzer "Blätterteig" gehen (in dünnen Platten geschichteter Fels) sind mit äußerster Vorsicht zu genießen.
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Südpfälzer Buntsandstein ist kein Verdon-Kalk oder Urner-Granit! Passagen mit durchaus festem Fels können sich schlagartig mit Zonen sehr weichen und auch sandenden Gesteins abwechseln, selbst innerhalb einer Route. Deshalb ist eine gewisse Flexibilität beim Greifen und Treten anzuraten, fragilen Felsstrukturen sollte man nicht zu sehr vertrauen. Passagen die durch den typischen Pfälzer "Blätterteig" gehen (in dünnen Platten geschichteter Fels) sind mit äußerster Vorsicht zu genießen.  
Besonders bei Nässe ist die Festigkeit des Buntsandsteines stark minimiert, so dass auch große Griffe und Tritte, die trocken sonst problemlos halten schlagartig abbrechen können. Auch nach langen Regenperioden, selbst wenn der Sandstein trotz oberflächiger Abtrocknung noch im Inneren durchfeuchtet, ist besteht diese Gefahr.
 
Ein Helm (auch für den Sicherer) ist auf jeden Fall immer anzuraten, es kam leider schon mehr als einmal vor, dass der Sicherungspartner durch einen Felsbrocken den der Vorsteiger abgerissen hat ausgeknockt wurde! Viele Kletterunfälle hätten zudem glimpflicher Ablaufen können, wenn der Kletterer einen Helm getragen hätte.
 
  
=== Saubere Schuhe ===
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Besonders nach langanhaltender nasser Witterung ist die Festigkeit des Buntsandsteins bisweilen stark herabgesetzt! Dann können auch große Griffe und Tritte, die trocken sonst problemlos halten, schlagartig abbrechen.
Da man in der Pfalz oft auf Reibung steht sind saubere Schuhe eminent wichtig und vermindern zudem die Erosion ("ausgelatschte Tritte"). Durch den allgegenwärtigen Sand an den Einstiegen sollten die Sohlen vor dem Klettern mit einem Lappen oder an der Hose gereinigt werden. Hat man beim Klettern Sand unter den Sohlen bringt es nichts, zu Versuchen diese am Fels durch rumrutschen auf dem Tritt vom Sand zu befreien. Durch den Schmirgeleffekt reibt man nur noch mehr Sand los. In diesem Fall am Besten die Sohle an der Hose abstreifen (dazu braucht man keine Hände). Zudem ist bei Nässe auch die Reibung auf dem Pfälzer Sandstein, v.a. wenn der Fels etwas verflechtet ist, extrem minimiert.  
 
  
 
=== Informationen über die Kletterrouten ===
 
=== Informationen über die Kletterrouten ===
Derzeit ist nur noch der aktuelle Kletterführer vom Panico-Verlag erhältlich.[http://www.panico.de/de/panico_buecher/mittelgebirgsfuehrer/pfalz.php] Dabei handelt es sich um einen Auswahlführer, der allerdings aufgrund der Fülle an Routen für viele ausreichend ist. Etliche unbedeutendere Kletterfelsen der Pfalz fanden darin allerdings keine Aufnahme. Auch bei den aufgenommenen Felsen sind nicht alle bekannten Routen enthalten. Der letzte Komplettführer (Daigger-Cron) ist aus dem Jahre 2005, mittlerweile aber völlig vergriffen.[http://www.pfaelzer-kletterer.de/content/_inhalt/pfalz/p_lit.htm].  
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Derzeit ist nur ein Auswahl-Kletterführer vom [http://www.panico.de/de/panico_buecher/mittelgebirgsfuehrer/pfalz.php Panico-Verlag] erhältlich. Für viele ausreichend fehlen doch gerade einige leichtere Routen an den unbedeutenden Felsen. Und wie der Name schon bedeutet sind auch bei den aufgenommenen Felsen nicht alle existierenden Routen verzeichnet. Der letzte [http://www.pfaelzer-kletterer.de/content/_inhalt/pfalz/p_lit.htm Komplettführer] der Autoren Cron & Daigger ist aus dem Jahre 2005 und mittlerweile "vergriffen". Ein neuer Komplettführer ist derzeit nicht in Sicht.
Ein neuer Komplettführer ist derzeit nicht in Sicht.
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Wer sich umfassender informieren will kann dies derzeit (2014) in der [http://www.pfaelzer-kletterer.de/sub_tourendb/pfalztour/dbframeset.htm PK-Routendatenbank] tun. Dort sind alle derzeit bekannten Kletterrouten in der Südpfalz aufgeführt. Bei etlichen können die Kommentare der Nutzer auch nützliche Tips liefern. Sehr hilfreich ist zudem die tagesaktuell gehaltene Info über gesperrte Felsen bzw. Sektoren.
In der PK-Routendatenbank sind hingegen alle derzeit bekannten Kletterrouten der Pfalz aufgeführt. Bei etlichen Routen können die Kommentare der Nutzer auch nützliche Tips liefern.[http://www.pfaelzer-kletterer.de/sub_tourendb/pfalztour/dbframeset.htm]
 

Aktuelle Version vom 14. Juni 2019, 17:52 Uhr

Allgemein

Aus traditionswahrenden Gründen stecken in der Südpfalz besonders in den Routen niedriger Schwierigkeitsgrade eher (sehr) wenige dauerhaft verankerte Bohrhaken. Dies ist der Hauptgrund, weshalb du dich hier als Outdoor-Kletterneuling bedächtiger und vorsichtig an deine Grenzen herantasten solltest. Du musst dich unbedingt intensiv mit den Absicherungsmöglichkeiten durch mobile Sicherungsgeräte vertraut machen.

Vorsicht: Dein (ausschließlich) in Kletterhallen erworbenes Vorstiegskönnen ist kein Garant dafür, dass du dich in nominell gleichen Schwierigkeitsgraden im pfälzischen Sandstein gut zurecht finden wirst!

Vorteilhaft ist es, wenn du dich einige Zeit erfahrenen Kletterern anschließt. Eine Option dazu sind die Programmtouren der [PK].

Last but not least sollte jeder das allgemein anerkannten "gute" Verhalten am Fels in der Südpfalz praktizieren.

Ausrüstung

Das "Seilschafts"material, das du neben deinen persönlichen Sicherungsgegenständen (massgeblich Klettergurt mit Abseilgerät) benötigst hängt etwas von der Art ab, "wie" du kletterst. Beim Vorstieg in (sehr) alten, "klassischen" Wegen brauchst du mehr mobile Sicherungsgeräte als in den mit Bohrhaken besser abgesicherten "Sportkletter-Routen". Beim "top-rope-en" genügt oft ein Bruchteill des Materials, was eine Seilschaft zum Vorstieg in der Südpfalz gewöhnlich braucht. Hier finden sich einige Empfehlungen.

Einen Helm sieht man selten, obwohl allen bewusst sein muss, dass jederzeit auch ohne Fremdeinwirkung etwas Felsiges von oben herunterfallen kann. Viele Kletterunfälle wären ziemlich sicher glimpflicher abgelaufen, wenn der Vorsteiger einen Kletterhelm getragen hätte.

Zum Starten mit sandfreien Sohlen empfiehlt es sich, einen kleinen Teppich oder ähnliches mitzuhaben. Darauf achtend halten nicht nur Reibungstritte viel besser sondern das "Auslatschen" resp. Erodieren der bodennahen Tritte findet weniger stark statt.

Felsfestigkeit

Südpfälzer Buntsandstein ist kein Verdon-Kalk oder Urner-Granit! Passagen mit durchaus festem Fels können sich schlagartig mit Zonen sehr weichen und auch sandenden Gesteins abwechseln, selbst innerhalb einer Route. Deshalb ist eine gewisse Flexibilität beim Greifen und Treten anzuraten, fragilen Felsstrukturen sollte man nicht zu sehr vertrauen. Passagen die durch den typischen Pfälzer "Blätterteig" gehen (in dünnen Platten geschichteter Fels) sind mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Besonders nach langanhaltender nasser Witterung ist die Festigkeit des Buntsandsteins bisweilen stark herabgesetzt! Dann können auch große Griffe und Tritte, die trocken sonst problemlos halten, schlagartig abbrechen.

Informationen über die Kletterrouten

Derzeit ist nur ein Auswahl-Kletterführer vom Panico-Verlag erhältlich. Für viele ausreichend fehlen doch gerade einige leichtere Routen an den unbedeutenden Felsen. Und wie der Name schon bedeutet sind auch bei den aufgenommenen Felsen nicht alle existierenden Routen verzeichnet. Der letzte Komplettführer der Autoren Cron & Daigger ist aus dem Jahre 2005 und mittlerweile "vergriffen". Ein neuer Komplettführer ist derzeit nicht in Sicht. Wer sich umfassender informieren will kann dies derzeit (2014) in der PK-Routendatenbank tun. Dort sind alle derzeit bekannten Kletterrouten in der Südpfalz aufgeführt. Bei etlichen können die Kommentare der Nutzer auch nützliche Tips liefern. Sehr hilfreich ist zudem die tagesaktuell gehaltene Info über gesperrte Felsen bzw. Sektoren.