Manipulierte Kletterstellen: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahrbuch 1996 der PK steht zu lesen:
 
Im Jahrbuch 1996 der PK steht zu lesen:
''"Da es sich bei den Routentunern um Einzeltäter handelt, gefährden somit wenige die Kletterzukunft vieler. Um diese Situation zu ändern wurde von der Fachgruppe Sanierung und Sicherheit (offene Arbeitsgruppe, d.h. es können sich alle Erstbegeher in der Pfalz beteiligen!) folgendes einstimmig beschlossen: Ab sofort (März 1996) werden keine künstliche veränderten neutouren mehr akzeptiert und toleriert! Sollte trotzdem bei Neutouren ein unergründliches Griffwachstum auftreten werden diese Touren nach Absprache in der Fachgruppe abgebaut! Diese Entscheidung wird von allen im AK vertretenen Verbänden und den Landespflegebehörden mitgetragen!"''
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''"Da es sich bei den Routentunern um Einzeltäter handelt, gefährden somit wenige die Kletterzukunft vieler. Um diese Situation zu ändern wurde ... folgendes einstimmig beschlossen: Ab sofort (März 1996) werden keine künstliche veränderten Neutouren mehr akzeptiert und toleriert! Sollte trotzdem bei Neutouren ein "unergründliches" Griffwachstum auftreten werden diese Routen nach Absprache im Arbeitskreis abgebaut! Diese Entscheidung wird von allen im AK vertretenen Verbänden und den Landespflegebehörden mitgetragen!"''
  
SanSi-Sitzung 10/2002):
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Auf der Sitzung des Arbeitskreises im Okt. 2002 wurde über ein "Verfestigen von Einhänge- und Schlüsselgriffen durch den AK" diskutiert. Vorgeschlagen war: "Der AK sollte in Zusammenarbeit mit der Landespflegebehörde die Möglichkeit haben, in einigen wenigen bestehenden Routen abbruchgefährdete Einhänge- und Schlüsselgriffe zu verfestigen."
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Die kontrovers geführte Diskussion machte folgendes Meinungsbild deutlich:
  
◦Top 5: Diskussion "Verfestigen von Einhänge- und Schlüsselgriffen durch den AK":
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- Pro: a) Durch Verfestigen von bruchgefährdeten Einhängegriffen wäre das Um- bzw. Nachsetzen von einigen Ringen vermeidbar gewesen. b) Durch Verfestigen von Schlüsselgriffen könnten klassische Routen als "Kletterdenkmäler" erhalten bleiben. c) Durch Griffausbrüche verringert sich die relative Routenanzahl, folglich werden benachbarte Touren stärker frequentiert. d) In Routen der obersten Schwierigkeitsgrade hat der Abriss eines Schlüsselgriffchens möglicherweise zur Folge, dass diese unkletterbar wird. Auch dies könnte durch o.g. Maßnahme vermieden werden (Qualitätssicherung).
Selten hat ein Diskussionsbeitrag eine größere Auseinandersetzung sowohl in den Internetforen, per E-mail als auch im persönlichen Dialog hervorgerufen. Zur Klärung hier noch einmal der Vorschlag:
 
"Der AK sollte in Zusammenarbeit mit der Landespflegebehörde die Möglichkeit haben, in einigen wenigen bestehenden Touren abbruchgefährdete Einhänge- und Schlüsselgriffe zu verfestigen."
 
  
Die kontrovers geführte Diskussion machte folgendes Meinungsbild deutlich:
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- Kontra: a) Viele äußerten die Befürchtung, Verfestigungsmaßnahmen seitens des AK könnten als Freibrief zum Griffemanipulieren verstanden werden. b) Man verwies auf den Beschluss von 1996 (s.o.). c) Der Verfall der Felsen muss als natürlicher Vorgang respektiert werden. Die Kletterer haben mit den Vorgaben der Gesteinsstrukturen umzugehen. d) Von jeher wird in der Pfalz akzeptiert, dass Routen nicht in ihrem status quo verbleiben.
Pro:
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Dazu passend auch das Statement der Landespflegebehörde: Dem natürlichen Zerfall der Naturdenkmäler Felsen ist in keinster Weise entgegenzuwirken. Insofern verbietet die Behörde jegliche Manipulation an ihnen.
• Durch Verfestigen von bruchgefährdeten Einhängegriffen wäre das Um- bzw. Nachsetzen von einigen Ringen vermeidbar gewesen.
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• Durch Verfestigen von Schlüsselgriffen könnten klassische Routen als "Freikletterdenkmäler" erhalten bleiben.
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Resümee: Der Vorschlag wird von einer großen Mehrheit der Kletterer aus o.g. Gründen abgelehnt. An dem Beschluss aller Klettersport treibenden Vereine in der Pfalz von 1996 (s.o.) wird weiterhin festgehalten. Im Hinblick auf die Zukunft möchte man sich die Option offen halten, in Zusammenarbeit mit der Landespflegebehörde in außergewöhnlichen Fällen das Thema nochmals aufzugreifen.
• Durch Griffausbrüche verringert sich die relative Routenanzahl, folglich werden benachbarte Touren stärker frequentiert.
 
• In Routen der obersten Schwierigkeitsgrade hat der Abriss eines Schlüsselgriffchens möglicherweise zur Folge, dass diese unkletterbar wird. Auch dies könnte durch o.g. Maßnahme vermieden werden (Qualitätssicherung).
 
Kontra
 
Viele Diskussionsteilnehmer äußerten die Befürchtung, Verfestigungsmaßnahmen seitens des AK könnten als Freibrief zum Griffemanipulieren verstanden werden.
 
Man verwies auf den Beschluss von 1996, wonach in der Pfalz keinerlei Felsmanipulationen geduldet werden.
 
Der Verfall der Felsen muss als natürlicher Vorgang respektiert werden. Die Kletterer haben mit den Vorgaben der Gesteinsstrukturen umzugehen.
 
Von jeher wird in der Pfalz akzeptiert, dass Routen nicht in ihrem Status Quo verbleiben werden.
 
Statement der Landespflegebehörde: Dem natürlichen Zerfall der Naturdenkmäler Felsen ist in keinster Weise entgegenzuwirken. Insofern verbietet die Behörde jegliche Manipulation an ihnen. Sie toleriert zusätzliche Ringe, die die Sicherheit gewährleisten und ein Begehen der betroffenen Kletterrouten weiterhin ermöglichen.
 
Resümee: Der Vorschlag wird von einer großen Mehrheit der Kletterer aus o.g. Gründen abgelehnt. An dem Beschluss aller Klettersport treibenden Vereine in der Pfalz von 1996 (s.o.) wird weiterhin festgehalten. Im Hinblick auf die Zukunft möchte man sich die Option offen halten, in Zusammenarbeit mit der Landespflegebehörde in außergewöhnlichen Fällen das Thema nochmals aufzugreifen.
 

Aktuelle Version vom 22. November 2013, 17:32 Uhr

Im Jahrbuch 1996 der PK steht zu lesen: "Da es sich bei den Routentunern um Einzeltäter handelt, gefährden somit wenige die Kletterzukunft vieler. Um diese Situation zu ändern wurde ... folgendes einstimmig beschlossen: Ab sofort (März 1996) werden keine künstliche veränderten Neutouren mehr akzeptiert und toleriert! Sollte trotzdem bei Neutouren ein "unergründliches" Griffwachstum auftreten werden diese Routen nach Absprache im Arbeitskreis abgebaut! Diese Entscheidung wird von allen im AK vertretenen Verbänden und den Landespflegebehörden mitgetragen!"

Auf der Sitzung des Arbeitskreises im Okt. 2002 wurde über ein "Verfestigen von Einhänge- und Schlüsselgriffen durch den AK" diskutiert. Vorgeschlagen war: "Der AK sollte in Zusammenarbeit mit der Landespflegebehörde die Möglichkeit haben, in einigen wenigen bestehenden Routen abbruchgefährdete Einhänge- und Schlüsselgriffe zu verfestigen." Die kontrovers geführte Diskussion machte folgendes Meinungsbild deutlich:

- Pro: a) Durch Verfestigen von bruchgefährdeten Einhängegriffen wäre das Um- bzw. Nachsetzen von einigen Ringen vermeidbar gewesen. b) Durch Verfestigen von Schlüsselgriffen könnten klassische Routen als "Kletterdenkmäler" erhalten bleiben. c) Durch Griffausbrüche verringert sich die relative Routenanzahl, folglich werden benachbarte Touren stärker frequentiert. d) In Routen der obersten Schwierigkeitsgrade hat der Abriss eines Schlüsselgriffchens möglicherweise zur Folge, dass diese unkletterbar wird. Auch dies könnte durch o.g. Maßnahme vermieden werden (Qualitätssicherung).

- Kontra: a) Viele äußerten die Befürchtung, Verfestigungsmaßnahmen seitens des AK könnten als Freibrief zum Griffemanipulieren verstanden werden. b) Man verwies auf den Beschluss von 1996 (s.o.). c) Der Verfall der Felsen muss als natürlicher Vorgang respektiert werden. Die Kletterer haben mit den Vorgaben der Gesteinsstrukturen umzugehen. d) Von jeher wird in der Pfalz akzeptiert, dass Routen nicht in ihrem status quo verbleiben. Dazu passend auch das Statement der Landespflegebehörde: Dem natürlichen Zerfall der Naturdenkmäler Felsen ist in keinster Weise entgegenzuwirken. Insofern verbietet die Behörde jegliche Manipulation an ihnen.

Resümee: Der Vorschlag wird von einer großen Mehrheit der Kletterer aus o.g. Gründen abgelehnt. An dem Beschluss aller Klettersport treibenden Vereine in der Pfalz von 1996 (s.o.) wird weiterhin festgehalten. Im Hinblick auf die Zukunft möchte man sich die Option offen halten, in Zusammenarbeit mit der Landespflegebehörde in außergewöhnlichen Fällen das Thema nochmals aufzugreifen.