Friends

Aus mein MediaWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Friends und Camalots im Pfälzer Buntsandstein

ntbc...

Vorteile

Schnelleres Legen im Vergleich zu Keilen oder Hexen sowie die Anwendbarkeit bei parallelen Rißflanken und in Lettenlöchern sind hier vorrangig zu nennen.

Nachteile

Neben dem höheren Preis und Gewicht eines Satz Camalots am Gurt (im Vergleich zu einem Bündel Keile) sind aber noch einige sicherheitsrelevante Nachteile zu nennen: Die deutlich höhere Sprengkraft auf den Fels im Vergleich zu passiven Klemmgeräten (Keil, Knotenschlinge) und die Tendenz in den oft unregelmäßigen Pfalzrissen bei nicht ordentlicher Verlängerung durch die Seilbewegung zu wandern.

Keil 2.JPG Typischer unregelmäßiger Pfälzer Riss. Ein Friend würde auch gehen, aber auch hier besteht die Gefahr des Wanderns, wenn dieser nicht richtig verlängert wird. Ein Keil hingegen liegt hier perfekt!

Sprengkraft von Friends

Durch das Konstruktionsprinzip (aktives Klemmen) wirken im Sturzfall deutlich stärkere seitliche Kräfte auf den umgebenden Fels im Vergleich zu einem Keil (etwa Faktor vier). Besonders bei hinter Schuppen oder an die Außenränder von Rissen gelegten Friends kann hier der Sandstein schnell ausbrechen![1]

Cam 9.JPG NEIN! Durch die starke Sprengkraft des Friends nach außen bei Sturzbelastung würde diese Schuppe aus wenig solidem Material einfach abgesprengt werden! Nach Möglichkeit generell keine Friends hinter Schuppen!
Cam 10.JPG NEIN! Typischer Pfälzer Brotlaibfels. Das Gestein ist hier grundsätzlich unsolide und zudem ist die Felsabdeckung über dem Friend nur ein paar Zentimeter stark. Der Friend hält im Sturzfall nichts (obwohl man ihn per Handkraft nicht herausziehen kann). Der Fels darüber würde einfach abgesprengt werden!
Cam 1.JPG NEIN! Friend zu weit außen und sich nach außen öffnende Dulle. Obwohl man an dem Friend ziehen kann und er dies aushält, wird er bei Stuzbelastung ausbrechen! Solche Dullen findet man oft in der Pfalz, als Sicherungsmöglichkeit sind diese aber eher zu meiden.
Cam 4.JPG NEIN! Der Cam ganz außen am seichten Riß (Gefahr des Ausbrechens der Rißkante) und zudem geht dieser noch nach oben auf (Gefahr des Wanderns).
Keil 1.JPG TOP! Ein kleiner Keil hingegen liegt im gleichen Riß hingegen perfekt.

Friends in Rissen und Wandern von Friends

Generell sollen die Friends so in Risse gelegt werden, dass sie in die mögliche Flugrichtung zeigen: Ergo der Steg zeigt nach unten und nicht waagerecht aus dem Riss! Während man das Problem der Sprengkraft noch beim Legen halbwegs abschätzen kann, indem man dafür sorgt dass man den Friend nur an Stellen legt wo sich genügend solider Fels um ihn herum befindet, ist das Wandern deutlich tückischer.

Cam 11.JPG Der Friend liegt an sich gut hier ist aufgrund der leichten Öffnung nach unten ist auf eine Ausreichende Verlängerung zu achten.

So kann es leicht passieren, dass ein Friend, der eigentlich als „Bomber“ gelegt wurde (und man diesem dementsprechend vertraut), beim Weiterklettern unter einem durch die Seilbewegung unbemerkt in eine Position wandert, in der er keinen Sturz mehr hält. Wichtig ist es, den Friend durch eine zusätzliche Schlinge oder eine Exe ausreichend zu verlängern, damit sich die Seilbewegung möglichst nicht direkt auf diesen überträgt.

Cam 5.JPG Der Cam in dem sich leicht öffenden Riß liegt ursprünglich perfekt und als „Bomber“.
Cam 6.JPG Durch unzureichendes Verlängern kann er durch ungünstige Seilbewegung aber in die waagrechte Position gezogen werden.
Cam 7.JPG NEIN! Wechselt jetzt plötzlich die Belastung nach unten (Sturz), verkeilt sich der Friends etwas weiter unten erst waagerecht im sich öffnenden Riß und wir danach herausgezogen. Friends an solchen Stellen immer gut verlängert einhängen!
Cam 2.JPG NEIN! Der Cam #0.5 lag ein paar Zentimeter weiter unten eigentlich gut, ist aber durch leichte Seilbewegung in dem sich leicht weitenden Riß nach oben

gewandert und an der Stelle eher zu klein.

Cam 3.JPG TOP! Der Cam #0.75 hingegen liegt in diesem Riß perfekt.

In den unregelmäßig geformten Rissen der Pfalz liegen Keile auch oft besser als Friends. Gut festgezogen und verlängert haben diese auch keine Tendenz zum Wandern.

Wichtig hierbei ist die Verlässlichkeit der Sicherung, d.h. wenn ich 2m weiter geklettert bin, sollte der Sicherungspunkt so verbleiben wie er gelegt wurde. Gelegt wird die Sicherung in der späteren Belastungsrichtung. Wenn aber an der Sicherung vorbei geklettert wurde, zieht das Seil an der Expressschlinge und die belastet die Sicherung horizontal. Bei den Klemmgeräten kommt es hier oft zum drehen bzw. wandern. Die beweglichen Backen und der lange Hebel durch den Mittelsteg sorgen schon bei leichtem Zug an der Expressschlinge zu einer Lageänderung. Das Problem mit dem langen Hebel haben Drahtkeile auch. Beim Hexentrick allerdings ist die Bandschlinge direkt am Aluklotz befestigt, der Hebel also minimal.

Hex 1.jpg Typisches „Wandergelände“ für Klemmgeräte. Der Hexentrick bleibt liegen.
Keile 6.JPG Lange Schlingen minimieren die Reibung.

Durch die Verwendung langer Schlingen kann das Problem auch bei Drahtkabel reduziert werden.

Friends in Lettenlöchern

Die pfalztypischen Lettenlöcher bieten oft hervorragende Placements für Cams, solange sich um dieser herum genügend Fels befindet. Das Klemmgerät kann hier eigentlich nur nach innen wandern, was kein Sicherheitsproblem darstellt, nur einem beim Entfernen unter Umständen etwas Mühe bereiten kann.

Cam 8.JPG TOP! Pfalztypisches, solides und tiefes Lettenloch. Ein Friend in der richtigen Größe darin ist eine Sicherung Modell „Bomber“ und quasi ringwertig! Die Gefahr des Rauswanderns besteht in einem solchen idealen Lettenloch mit parallelen Felsflächen auch nicht.

Unterschiede Modell "Friend" und "Camalot"

Bei den einachsigen Geräten (Modell Friend) besteht leicht die Gefahr, dass die Segmente in der kleinstmöglichen Position umklappen und man diesen dann nur noch mit sehr viel Mühe aus dem Fels bekommt. Bei den Zweiachsern (Modell Camalot) ist dieses Problem so gut wie nicht gegeben und zudem hat man eine etwas größere Einsatzbreit pro Klemmgerät.