Bohrhakenbefestigung

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Platzierung bestimmen

Eine „beste“ Platzierung gibt es zwar häufig, wird aber doch öfters nicht „gefunden“ oder genutzt. Daher gilt:

  • Es bedarf gerade im Sandstein einiger Erfahrung, um zu aller erst die Gesteinsgüte richtig einzuschätzen. Dabei ist es hilfreich
    • a) den Bohrwiderstandes resp. die Sekunden die es braucht, um bsp.weise 10cm Bohrtiefe zu erreichen, einordnen zu können.
    • b) eine Vorstellung davon zu haben, wie das den Bohrhaken umgebende Gestein im ‚Fall der Fälle‘ belastet wird.
  • Die „potentielle Flugbahn“ sollte genauer antizipiert werden. Im ,Fall der Fälle‘ ist es gut wenn man als Stürzender von Kanten, Absätzen etc. weggezogen wird.
  • Öfter als man denkt ist – gerade für eine Zwischensicherung - eine Stelle im leicht abdrängenden Fels die bessere Lösung. Und weit „hinten“, z.B. auf einer Abflachung, ist oft eine schlechtere Option.
  •  :-) Was selten nicht beachtet wird ist die Lage der Bohrhaken-Öffnung: Zu „tief“ in einer seichten Delle oder knapp oberhalb einer Kante droht - bei hoher Belastung - mitunter ein „Karabinerbruch“, weil dann oftmals Karabiner-Schenkel aufliegen.
  •  :-) Nicht optimal ist es, eine Bohrhaken knapp und genau oberhalb von einem Griff bzw. Tritt“ zu setzen.

Zeitbedarf: Dieser Teil der Arbeit benötigt gewöhnlich die meiste Zeit, geschätzt 50%. Da hängt viel von der Geduld, der Gesteinsgüte und auch der Kletter- resp. Sturzerfahrung ab. Ungemein nützlich ist, dass einem die Route von (kürzlichen) Begehungen her bekannt ist.

Bohrhakentyp auswählen

  • Grundregel: Nur die in der Südpfalz vereinbarten Bohrhakentypen verwenden.
  • Darauf baut das Credo auf, dass bei Erschließungen Zwischensicherungen mit „Franzosenösen“, Umlenker bzw./ Standplätze mit einem „Bühler“ (ausreichender Länge) ausgestattet werden sollen.
  • Beim Sanierem v.a. älterer Routen kommen mitunter noch die traditionell bekannten „Ringbohrhaken“ zum Einsatz.
  • Aufgrund der bisweilen mangelnden Gesteinsgüte werden vom „zuständigen Felswart“ mitunter Sondermodelle mit Schäften länger als 20cm eingesetzt. Derlei Material ist nur nach vorheriger Absprache erhältlich.

Bohrloch für den gewählten Bohrkakentyp und „Verbundkleber“-Methode anfertigen

  • Die Lochmaße werden so gewählt, dass der Kleber durch eine Spalt von 2 bis max. 4 mm rings um den Schaft nach außen dringen kann. Wenn- im Einzelfall - doch noch mit (Schnell)Zement-Quarzsand-Mischung gearbeitet werden soll sollte der Spalt 5 bis 8 mm weit sein.
  • „Best practice“ ist es, bei stehender Öse (Bühler / „Franzosenöse“ / Abseil“birne“) einen Längsschlitz anzufertigen, der den „Steg“ teilweise aufnimmt (und später natürlich mit Kleber verfüllt wird).
  • Es ist übrigens von Vorteil, wenn die Felsfläche um das Bohrloch von Flechten gereinigt wird.

Zeitbedarf: Gewöhnlich dauert dies mit Bohrmaschine gerade mal ca. 5min.

Einbau

  • Kurz vor dem Befüllen sollte sichergestellt werden, dass das die Lochinnenwand völlig Sand- und Staub-frei ist. Bei völlig trockenem Fels reicht mitunter ausbürsten und -blasen. Bei Feuchte ist es sinnvoll, mit Wasser zu spülen oder eben das Bohrloch vor Befüllung austrocknen zu lassen (und später wieder zu kommen). All dies hat zum Ziel, die Verbindung zwischen Wandung und Kleber möglichst optimal hinzubekommen.

ReferenzBuehler-Bohrung.jpg Normbohrung.jpg]

  • Wenn nicht mit Kartuschen sondern mit „offenen Gebinden“ gearbeitet wird (Anm.: hier spielt der Kostenfaktor eine m.E. nicht unerhebliche Rolle) sollten die Kleberkomponenten kurz vor Verwendung lt. Herstellerangabe gemischt werden.
  • In der Südpfalz wird in der Regel Sikadur® -31 CF Normal als Kleber verwendet.
  • Zum Befüllen „per Hand“ wird ein Spatel bzw. eine dünne Fugenkelle wie auch der Bohrhakenschaft benutzt.
  • Beachtet sollte werden, dass die Klebermasse intensiv an der Wandung „verrieben“ wird um so den letzten Staub „einzumengen“. Beim Befüllen mit Mischer und Kartusche fällt dies oft nicht intensiv genug aus.
  • Wenn das Bohrloch zu etwa zweidrittel befüllt und man sicher ist, dass auch der „tiefe“ Teil bereits möglichst Luftblasen-frei aufgefüllt wurde, wird der Bohrhaken langsam unter Drehen mit Handkraft „versenkt“. Dabei quillt zuletzt die Klebermasse aus dem Bohrloch.
  • Finish: Nach Abtragen der herausgequollenen Klebermasse werden die Ränder mit einem Stofflappen o. ähnlichem „geglättet“. Dabei eingeriebener Sand verbirgt später die (oft) nicht felsgleiche Färbung des Klebers.
  • Markierung: Damit kenntlich ist, dass gerade saniert / geklebt wurde, wird ein kleines Bändel in die Bohrhakenöse gezogen.

Zeitbedarf: Bei der gebotenen Akribie dauert dies ca. 15min.