RoutenrestaurationPC
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Einordnung
- Es geht um die Absicht, etwas (möglichst so) zu erhalten, wie man es für erhaltenswert erachtet. Oder anders: Wenn man bemerkt, dass etwas kaputt gehen könnte und "Schaden" durch frühzeitige Reparatur - hier Restauration - lindern, beheben oder hinauszögern könnte, ist durchaus zu überlegen, ob man sowas tun sollte.
- Es geht (noch) nicht in erster Linie um ein "Wann-macht-man-sowas" oder "Wie-gelingt-es-handwerklich-geschickt".
- Es besteht keine Absicht, durch ein solches Agreement & Vorgehen Erschließungsrichtlinien zu kippen (und schon gar nicht grundlegend).
- Es geht also auch NICHT darum, dass „neuartige Methoden bei Routen-Projekten“ - anders als viele Jahre vorher - quasi durch die Hintertür akzeptiert würden. Griffstrukturen frisieren oder zu befestigt oder gar eine Haltung "Ich bastle mir eine Route komplett zurecht" wird, soweit man das derzeit ermessen kann, mehrheitlich als schlechter Stil deklassiert.
Bestandsaufnahme
- In der Südpfalz am natürlichen Fels kam es bis dato so gut wie nie zu Restaurationsaktivitäten in Routen - von (ganz selten) befestigten Kieseln oder abgeräumten Blöcken bzw. Bäumen einmal abgesehen.
- Im Elbsandsteingebirge wird an viel begangenen Routen teils der Erosion mit Sandsteinverfesiger entgegen gewirkt.
- Beim Bouldern in der Pfalz ist es durchaus üblich, Griffflächen oder Tritte (mit Sika) zu verfestigen bzw. nach Ausbruch wieder einzukleben.
- Die Thematik ist seit Jahrzehnten nicht mehr "offiziell" und transparent besprochen worden.
- Griffverfestigung bsp.weise wäre derzeit eigentlich ein Richtlinienverstoß: "...Die künstliche Schaffung und Erhaltung von Griffen und Tritten wird grundsätzlich abgelehnt ..."
- Es gibt schon einige "Ruinen" (über alle S.-Grade verteilt, bei demolierten Griffen naturgemäß eher in den oberen Graden). Gründe dafür: vielfältig! Ergo: nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Zustand vergleichbar, mitunter so, dass eigentlich gar niemand mehr hochklettern kann oder will.
Pro
- Es wäre wirklich an der Zeit, "Routenruinen" zu beheben, selbst wenn DIE Richtlinien angepasst werden müssten.
- Es wäre schon sinnvoll, Keil- bzw. Friend-Stellen von Wichtigkeit so zu erhalten, dass hier auch weiterhin noch mit mobilen Sicherungsgeräten etwas bewirkt werden kann.
- Es ist durchaus möglich einen Kiesel oder filigranen Griff zu "unterstützen" ohne dass dies irgendwie optisch überaus auffällig ist. "Im Westen nichts Neues" wäre ja sonst wohl auch nicht mehr kletterbar.
- Wem bringt es denn etwas, wenn z.B. im "Hai" ein eher wichtiger Griff ausbricht (aufgrund hoher Frequentierung) und dann vielleicht eine hässliche Route zurück bleibt? Dem Fels, den Richtlinienverfassern? Ähnlich wie bei anderen Streitfragen sollte man auch einmal nachhaltiges Verhalten im Hinblick auf andere, künftige Kletterer fordern dürfen.
Contra
- Ob man die Freiheiten, die wir alle in der Südpfalz beim outdoor-Klettern noch haben, genügend wertschätzt, soll jeder für sich selbst beantworten. Aber immer wenn man an so "Essentiellem" wie DEN Richtlinien zu "drehen beginnt", muss man schon mal darüber nachdenken, was die "andere Seite" davon halten könnte. Und besser früher als später doch "den Stecker ziehen".
- Wenn dieses Fass aufgemacht wird geht das mit ausufernden Sperrungen einher - schneller als man denkt.
- Problematisch ist, dass man sowas ja schon heute nicht (bei Erstbegehungen) in geregelte Bahnen bekommt.
- Die Forderung nach einer Richtlinienanpassung ist eher schwer oder nahezu nmöglich umsetzbar. Nach der Aussage einer UNB bzgl. Chalk muss man jederzeit mit einer Verschärfung in allen Bereichen (Griffe, Chalk, Ringe, evtl. Vogelschutz) rechnen.